Test: Musikserver Meridian Media Core 200
Die eleganteste Steuerung ermöglicht das iPad,
alternativ übernimmt das aber auch ein iPhone.
Die Software steht kostenlos im App-Store
andere Festplatten oder direkt in die
lokale iTunes-Bibliothek verschieben,
natürlich sind auch komplette Back-
ups
ausführbar. Die
Hauptfunktion
von PC Control ist aber das Kopieren
des Musikarchivs auf die Festplatte des
Media Core 200. Das kann am ersten
Tag ein wenig dauern, wenn Sie ganz
viele Alben haben, aber so was lässt man
eine Nacht laufen und kann am näch-
sten Tag loslegen. Wenn Sie tatsächlich
noch keine Musik auf Festplatte haben
sollten, wird Ihnen auch geholfen: Das
Programm beinhaltet eine Ripping-
Funktion, die Ihre Audio-CDs einliest
und auf direktem Weg auf die Meridi-
an-Festplatte schiebt. Ihr PC, der Me-
ridian-Server und das iPad-Programm
(okay, von mir aus auch das iPod-Tool)
finden sich vollautomatisch und neh-
men die Kommunikation auf.
Die Hardware, die dann die eigentliche
Arbeit erledigt, ist so perfekt, wie man
das von Meridian gewohnt ist. Äußer-
lich bietet sich zwar ein ganz anderer
Eindruck als von den bereits bekannten
Sooloos-Verwandten, die Eleganz und
optische Raffinesse vermag das „klei-
ne“ Media Core uneingeschränkt auch
zu vermitteln. Das geht schon beim
Anfassen los, den Käufer erwartet ein
vertrauenerweckendes,
stabiles
und
penibel fein gebautes Gerät, dem man
sofort
abnimmt,
ernsthafte
hifidele
Kunststücke zu vonführen. Technisch
braucht sich der Kaufinteressent kei-
ne Sorgen zu machen, einen Schnell-
schuss mit minderwertiger Technik zu
bekommen. So etwas würde Meridian
nie und nimmer abliefern. Die Vorzü-
ge, die ein Produkt beinhaltet, die diese
Firma verlässt, sind stets penibel und
bis ins letzte Detail durchentwickelt.
Da macht unser Media Core 200 keine
Ausnahme.
Am Gehäuse selbst hat man nach dem
Anschluss ans Netzwerk und der Peri-
pherie nichts mehr zu tun. So wie er
da steht, kann man ihn nur einschalten,
alles andere erledigt man bequem vom
Sessel. Aber wo wir bei den Anschlüs-
sen sind: Besonders attraktiv erscheint
mir die SpeakerLink-Verbindung. Die
ermöglicht
den
direkten
Anschluss
von
Meridian-DSP-Lautsprechern,
was
das
schlankestmögliche
Setup
darstellt. Klanglich ist das jedenfalls
nicht zu verachten, im Gegenteil: Bis
zu den Lautsprechern arbeitet man
mit digitalen Signalen, die das erste
mal erst kurz vor den Endstufen, die
in den Lautsprechern stecken, gewan-
delt werden. Und stellen Sie sich vor:
Ein hübsches, kleines Media Core 200
und zwei Lautsprecher stellen dann die
komplette Anlage dar, die klanglich
obendrein kompromisslos ist.
Natürlich kann man das Media Core
200 auch mit jeder anderen Anlage
verbinden. Das geht zum einen ganz
herkömmlich
per
Cinchverbindung;
wer sich gerade einen nagelneuen D/A-
Wandler gekauft hat, kann diesen na-
türlich auch weiterverwenden, wenn er
noch einen freien S/PDIF-Anschluss
hat. Wer so herangeht, muss allerdings
auf die komfortable Lautstärkereglung
am iPad verzichten, die funktioniert
nur per SpeakerLink. Sonst gibt es von
der Rückseite der kleinen Kiste nicht
viel zu berichten, aber warum auch?
Auch wenn es viele vielleicht hoff-
nungsvoll
angenommen haben: Die
USB-Ports sind nicht etwa dafür da,
das Media Core 200 mit preisgünstigen
USB-Festplatten zu erweitern, auch
wenn sie in der Bedienungsanleitung
„Expansion-Ports“
genannt
werden.
Vielmehr bilden sie die Schnittstelle
für verschiedene Fernbedienungen. So
versteht sich der Port mit Windows-
Media-Center-kompatiblen
Infraro-
tempfängern, die die Kommunikation
mit den bekannten Meridian-Signal-
gebern
namens
MSR+
aufnehmen.
Die können dann Basisfunktionen wie
Titelsprung oder laut/leise übertragen,
was im Alltag ausreicht, wenn die Mu-
sik einmal spielt.
Übrigens, nicht etwa unser Layout hat
erfordert, das Media Core 200 aufrecht
hinzustellen, sondern Meridian selbst.
Zum einen sieht das natürlich mal
ganz anders aus, zum anderen ist der
senkrechte Aufbau erforderlich, um das
Kühlsystem richtig ans Laufen zu krie-
gen. Lüfter wollte man nämlich nicht,
weshalb
heiße
Luft ungefähr
nach
dem Prinzip des Kamineffekts abge-
sondert werden muss. Belohnt werden
wir durch absolute Stille, die auch beim
Grübeln über das nächste abzuspie-
lende Album nicht getrübt wird.
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